Lyseo Gallery | © Foto: Auto-Medienportal.Net/Bürstner
Prototyp vorgestellt

Bürstner Lyseo Gallery

Lyseo Gallery heißt ein Prototyp, den Bürstner jetzt enthüllt hat. Das teilintegrierte Wohnmobil hat bauartbedingt keinen Alkoven, wie die Schlafstätte über dem Fahrerhaus genannt wird, sondern stattdessen eine Art Hubdach. Der Kunststoffdeckel wird entriegelt und ein Kompressor in Gang gesetzt, der die Luftzellen zwischen Dach und Aufbau aufbläst. Dann hebt sich die Konstruktion innerhalb von 90 Sekunden und macht ein Doppelbett zugängig, das immerhin 1,10 Meter Kopffreiheit bietet.

Die zur Hymer-Gruppe gehörende Marke will das neue Konzept mit mehreren Grundrissvarianten in die Serienfertigung einfließen lassen, mit einer Premiere vor großem Publikum wird es in diesem Jahr jedoch nichts. Wie die anderen zum Konzern gehörenden Reisemobilhersteller bleibt Bürstner dem Caravan-Salon in Düsseldorf Ende August erneut pandemiebegründet fern.

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Durch das Hochdach entsteht eine zweite Wohnebene inklusive Tisch, Sitzgelegenheit und Handyladestation. Die Innenhöhe beträgt 1,10m.

Das pneumatische Dach basiert auf einer Konstruktion, die das Mutterhaus Hymer bereits vor zwei Jahren mit dem Vision Van auf dem Salon gezeigt hat. Jetzt soll die Idee in der Großserie verwirklicht werden. Das Konzept habe man sich bereits patentieren lassen, heißt es. Luftkammern bilden die Seitenwände unter dem Kunststoffdach, die zusammengefaltet im Inneren liegen. Presst der Kompressor die Luft hinein, entfalten sich die einzelnen Zellen und formen relativ stabile Wände, die nicht nur gut gegen Kälte isolieren sondern auch blickdicht und UV-beständig sind. Geräusche vermag das Luftkissen aber eher nicht zu dämmen.

Das Luftschloss bietet nicht nur eine Liegefläche für zwei sondern auch einen kleinen Tisch. Hinauf gelangt man über eine richtige Treppe, die hinter dem Beifahrersitz eingebaut wird und deren Stufen jeweils als Staufächer konstruiert sind. Der knapp sieben Meter lange Teilintegrierte bekommt so zwei Wohnebenen und hat den großen Vorteil, dass alle Möbel und Funktionen im Parterre sowohl bei geschlossener als auch geöffneter Dachkammer uneingeschränkt nutzbar sind. Der Lyseo ist im fahrbereiten Zustand rund 2,8 Meter hoch, bei geöffnetem Dach ragt er etwa 3,7 Meter in den Himmel.

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Der Lyseo Gallery hat im Prototyp-Grundriss allerdings nur diese beiden Schlafplätze. Unten gibt es den Toilettenraum im Heck, eine Küche mit Gas- und Induktionskochfeld sowie eine L-Sitzgruppe. Zumindest die Studie zeigt eine exquisite Interieurgestaltung. Die Polster sind mit cognacfarbenem Büffelleder bezogen, Hochfloorteppiche und hinterleuchtete Motiv-Spiegel sollen Behaglichkeit schaffen. In der Küche lassen sich Kaffeemaschine und Dunstabzugshaube in den Dachkästen verstauen, eine Mineralstoffplatte der Spüle beherbergt eine flexible Spülarmatur. Alle Klappen der Küchenzeile lassen sich per Chip verriegeln und so vor Fahrtantritt sichern. Neben dem Eingang und neben dem Bett im ersten Stock finden sich induktive Ladestationen fürs Smartphone.

Viele schöne Ideen also, die Bürstner beim Lyseo Gallery umgesetzt hat. Der Aufpreis des Hochdachs wird vorsichtig auf 10.000 Euro geschätzt, die auf den Grundpreis des Teilintegrierten TD-Modells von etwas mehr als 60.000 Euro aufzuschlagen sind. Büffelleder wird es dafür jedoch noch nicht geben. Auch gilt es, die neue Technik längere Zeit auf ihre Haltbarkeit zu prüfen. In der Vergangenheit hatte Bürstner bereits mit dem Brevio, einem teilintegrierten, das sich durch eine riesige Heckklappe ausgezeichnet hat, für Aufmerksamkeit gesorgt. Allerdings sorgte genau diese Klappe mit Verwindungsgeräuschen während der Fahrt und Undichtigkeiten bei Regen für Ärger. (ampnet/mk)

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Bewegliche Küchenelemente lassen sich per RFID-Chip zentral für die Fahrt verriegeln.
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