Laut GDV sind die Insassen eines Wohnmobils, die im Wohnbereich mitfahren tendenziell höheren Verletzungsrisiken ausgesetzt als der Fahrer oder Beifahrer auf den Vordersitzen. Der häufigste Unfalltyp bei Wohnmobilunfällen ist der „Unfall im Längsverkehr“, also z. B. ein Auffahrunfall auf einen anderen Pkw.
Ein häufiges Problem, das bei Wohnmobilen zu Unfällen führen kann ist der verlängerte Bremsweg bei einer Überladung des Fahrzeuges, da die Bremsen nur für ein bestimmtes maximales Gewicht ausgelegt und zugelassen sind.
Bei Beladungsmessungen wurde festgestellt, dass Wohnmobile in ca. jedem zweiten Fall überladen sind, in mehr als 10 % der untersuchten Fälle hätte eine Weiterfahrt sogar untersagt werden müssen, da das zulässige Gesamtgewicht um über 10 % überschritten war.
Ein weiteres Problem hinsichtlich der Zuladung ist die korrekte Achslast. Häufig ist die Hinterachse zu schwer, obwohl das zulässige Gesamtgewicht noch nicht überschritten ist. Problematisch in diesem Zusammenhang ist primär die Tatsache, dass die Fahrer überhaupt nicht wissen, ob ihr Wohnmobil überladen ist oder nicht. Fahren Sie also vor Urlaubsbeginn mit Ihrem testweise vollgepackten Wohnmobil auf eine öffentliche Waage und überprüfen Sie das Ergebnis, bevor Ihr Urlaubsreise durch eine Kontrolle abrupt beendet wird.
Bei Beladungsmessungen zeigte sich auch, dass oft der Hausrat oder aber auch mitgeführte Hunde nicht oder nicht ausreichend gesichert werden, wodurch im Falle kräftiger Bremsungen oder bei einem Unfall zusätzliche Verletzungsgefahren für die Wohnmobilinsassen bestehen. Achten Sie daher darauf, dass Gepäck, Zubehör rutschfest verstaut ist und für Haustiere eine gesicherte Transportbox vorhanden ist.
Beachten Sie, dass während der Fahrt, auch auf kurzen Strecken alle Passagiere immer angeschnallt sein müssen und nur auf dafür vorgesehen Plätzen sitzen.
Denken Sie beim Abbiegen, Überholen und Rangieren an die Toten Winkel Ihres Reisemobils, leicht kann hier ein anderer Verkehrsteilnehmer übersehen werden. Kamerasysteme für Ihr Wohnmobil können Sie dabei unterstützen. Grundsätzlich sollten Sie vor allem als Einsteiger zu Beginn besonders vorsichtig fahren und nach Möglichkeit das Fahren und Rangieren in gewohnter Umgebung üben.
Wohnmobile bieten bei relativ geringem Gewicht eine große Angriffsfläche für Seitenwind. Daher sollten Sie sich bei starkem Wind auf seitliche Kräfte auf Ihr Fahrzeug einstellen, v.a. wenn Sie beispielsweise einen großen LKW überholen, oder aber auch beim Überqueren von Brücken.
Bedenken Sie grundsätzlich auch das unterschiedliche Fahrverhalten und die längeren Bremswege im Vergleich zu einem herkömmlichen PKW.