Fernstraßen verbanden die großen Städte des römischen Reiches – möglichst gerade, wo nötig über Brücken und durch Tunnel. Das systematisch ausgebaute Staatsstraßennetz, das zeitweise über 100.000 Kilometer umfasste, war jahrhundertelang Grundlage von Macht und Stärke des römischen Imperiums. Auf den Fernstraßen bewegten sich marschierende Soldaten und reitende Kuriere. Kaiser und Gouverneure sowie hohe Beamte und reiche Privatleute reisten in leichten Gespannen und in schweren Reisekutschen, betriebsame Bauern und Händler sowie Transportunternehmer und Fuhrleute waren mit Pferde-, Maultier- und Ochsenkarren unterwegs, die übrigen Reisenden zu Fuß. Meilensteine informierten über die Entfernung bis zur nächsten Stadt und kennzeichneten die Straßen als Eigentum des Imperium Romanum. Rasthäuser mit komfortablen Herbergen, Pferdewechselstationen, Zoll- und Kontrollstellen lagen in regelmäßigen Abständen entlang der Straßen.
Art der Route: Themenstraße
Thematik: Kultur von der Römerzeit bis in die Moderne
Start / Ziel: Köln / Agrippastraße mit Ziel: Dahlem, Via Belgica mit Ziel: Übach-Palenberg
Länge: ca. 160 km (Agrippastraße: 90 km; Via Belgica: 70 km)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Urlaubsregionen: Kreis Düren, Kreis Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis, Städteregion Aachen
Köln, Hauptstadt der Provinz Niedergermanien, war einer der wichtigsten nordalpinen Verkehrsknotenpunkte. Hier trafen Staatsstraßen aus Süden, Norden und Westen sternförmig aufeinander, darunter die Via Belgica und die Agrippastraße. Die römischen Namen dieser Straßen kennen wir nicht. Deshalb haben sie moderne Namen erhalten.
Via Belgica heißt die Fernstraße von Köln an die Atlantikküste, weil sie von Niedergermanien durch die römische Provinz Gallia Belgica führt. Sie endet in Boulogne-sur-Mer bei Calais und verband von dort aus Köln und das Rheinland über den Seeweg mit Britannien.
Agrippastraße heißt die Fernstraße von Köln nach Lyon. Der Name erinnert an Marcus Vipsanius Agrippa, den Großvater der in Köln geborenen Kaiserin Agrippina. Er veranlasste als Statthalter des Kaisers Augustus den Bau der Straße gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr.
Die beiden Straßen verbinden bis heute wichtige Teile Europas: Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, England. Daher ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt entstanden, der “Erlebnisraum Römerstraße“. Hier soll gemeinsame Geschichte und kulturelles Erbe sichtbar und erfahrbar werden.
Schilder entlang der Route sowie an den Stationen informieren den Reisenden. Ausführliche Informationen bekommen Sie in den 4 Informationszentren Köln, Nettersheim, Blankenheim und Jülich.
Die Infozentren
An vier Stationen mit den interaktiven Medienstationen und spannenden Exponaten erfahren Besucher mehr über die Kunst des römischen Straßenbaus, über die Organisation und Infrastruktur des römischen Fernstraßennetzes. im Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln dreht sich alles um einen römischen Reisewagen, um das römische Straßenwesen und um die Rolle Köln als Provinzhauptstadt Niedergermaniens. Im Museum Zitadelle Jülich wird Wissenswertes zur Via Belgica präsentiert, während im Naturzentrum Nettersheim der Fokus auf der Agrippastraße liegt. Im Gildehaus in Blankenheim geht es in erster Linie um das römische Agrarwesen mit seinen Guts- und Bauernhöfen entlang der römischen Reichsstraßen.
Alle Wege führen nach Köln: Im Erlebnisraum Römerstraße nimmt die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA), als Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien, heute die Rolle ein, die sie auch in römischer Zeit besaß: Köln ist Knotenpunkt der Rad- und Wanderwege entlang der Agrippastraße und der Via Belgica.
Die Route im Gebiet der Stadt Köln ist rund 20 km lang und durch Bodenmarkierungen und Banderolen an Bäumen mit der Aufschrift VIA gekennzeichnet. Sie verläuft entlang der historischen Achsen Luxemburger Straße (= Agrippastraße, 4,2 km) und Aachener Straße (= Via Belgica, 9,7 km) sowie einer weiteren römischen Fernstraße, der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Limesstraße (4,7 km).
15 Sehenswürdigkeiten sind durch Informationstafeln ausgezeichnet. Hinzu kommen zwei Stelen mit allgemeinen Fakten zu den Römerstraßen. An der antiken Hafenstraße in den Außenanlagen des Römisch-Germanischen Museums ergänzen drei Tafeln zur Hafenstraße ein neues Infozentrum im Museum. Zudem bietet im öffentlich zugänglichen Foyer des Museums ein interaktives Modul eine ausführliche Einführung in die Thematik an.
Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten finden Sie in unserer Reiseweltkarte.
Diese Informationen sind ein Serviceangebot von ALPINE in Kooperation mit FERIENSTRASSEN.INFO
Römisch-Germanisches Museum
im Belgischen Haus
Cäcilienstraße 46
D - 50667 Köln
VIA ERLEBNISRAUM RÖMERSTRAßE