Eura Mobil X-Tura | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
Off-Road-Camper

Eura Mobil Xtura

Offroad-taugliche Reisemobile stehen weiterhin hoch im Kurs. Der Hymer ML-T oder der La Strada Regent 4x4 zählen da, unterhalb der weitaus teureren Klasse der kompromisslosen Expeditionsfahrzeuge, zu den beliebtesten Modellen auf dem Markt. Eura Mobil legt nun ebenfalls einen 4x4-Camper auf. Der X-Tura soll gute Geländeeigenschaften haben und mit einem fetten Akku-Paket bis zu 30 Tage elektrisch autark sein. Das hat seinen Preis. Wer alle Optionen und die Vollausstattung mit diversen Technik-Paketen zieht, zahlt am Ende 178.580 Euro

Neues Herstellungs-verfahren

Eura Mobil will sich unbedingt in der Premium-Klasse etablieren, darum, sagt Technik-Chef Frank Schmidt, habe man beim neuen Spitzenmodell X-Tura nur die feinsten Komponenten genommen, die der Markt anbietet. Basis ist der Mercedes-Benz Sprinter 4x4 mit dem 160-PS-Motor (118 kW) und permanentem Allradantrieb. Den Diesel mit 190 PS (140 kW), der dann automatisch mit einer Automatik kombiniert wird, gibt es gegen Aufpreis im Paket. Der Aufbau des 6,88 Meter langen Campers wird holzfrei im Sealed-Structure-Klebeverfahren hergestellt, das aus der Luftfahrt stammt. Jeder einzelne Meter des Aufbaus ist mit bis zu 3,5 Tonnen belastbar, das führe zu extremer Torsionsfestigkeit, so Frank Schmidt. Zusammen mit den Offroad-Reifen und den Geländerädern (ebenfalls als Extra im Angebot) liegt die Bodenfreiheit bei 40 Zentimetern, der Böschungswinkel hinten bei 22 Grad.

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Eura Mobil X-Tura | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
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Der Eura Mobil X-Tura im Gelände

Off-Road Optik

Markant ist die Optik des X-Tura. Einzig die Farbe Sandgrau steht als Lackierung zur Wahl, immer gibt es auch die Landkartengrafik als Schmuckelement. Der solide Dachträger ist mit 60 Kilogramm belastbar, er nimmt auch die beiden Solarzellen mit jeweils 135 Watt Spitzenleistung auf. LED-Leuchtbalken vorn und hinten sowie seitliche Umfeldleuchten sollen bei Dunkelheit bessere Sicht beim Rangieren und Manövrieren verschaffen, außerdem gegebenenfalls Tunichtgute abschrecken.

Eura Mobil X-Tura | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
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Autarkie

Zusätzlich zu den beiden Solarmodulen auf dem Dach gibt es eine weitere Solarzelle mit 190 Watt Spitzenleistung, sie kann ebenfalls bei Bedarf auf dem Dach aufgebaut werden. Die auf 60 Ah verstärkte Lichtmaschine hilft außerdem während der Fahrt beim Laden des Lithium-Akkus, er hat eine Kapazität von 330 Ah und versorgt über einen Wechselrichter mit drei kW auch alle 230-Volt-Steckdosen an Bord. Der Umformer schafft 2400 Watt Dauerleistung und 6000 Watt in der Spitze. Das Ladegerät versorgt die Batterie bei Landstromanschluss mit bis zu 16 Ah, falls das Stromnetz auf dem Campingplatz niedriger  abgesichert ist, kann es auch auf vier, sechs, acht oder 12 Ampere heruntergeregelt werden. Der Kompressor-kühlschrank mit 146 Litern Volumen arbeitet rein elektrisch, nur die Heizung und die Warmwasserbereitung werden mit Gas betrieben, zwei 11 Kilogramm-Flaschen sind an Bord.

Eura Mobil X-Tura | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
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Bordtechnik

Gekocht wird in der hinter der Face-to-Face-Sitzgruppe eingebauten Küche mit einem Hybrid-Herd, der zwei Gasbrenner und ein Induktionskochfeld hat. Die Alde-Warmwasserheizung ist nicht nur im Fußboden eingebaut, zusätzliche Konvektoren im Bad und hinter den Sitzen sollen helfen, die Wärme gleichmäßig zu verteilen. Auf Wunsch gibt es die Warmwasserheizung auch für das Fahrerhaus, bei einem Kältetest in Norwegen soll sich der X-Tura demnächst bei bis zu minus 45 Grad bewähren.

Die Bordtechnik des Eura-Offroaders ist vernetzt und lässt sich über ein internes WLAN auch per Handy bedienen. Für zuverlässige Wegführung auch im Gelände ist das Tread-All-Terrain-Navi von Garmin zuständig, es hilft auch dann weiter, wenn die Straßen enden. Mit einer SOS-Taste, die direkt einen Satelliten anfunkt, kann im Notfall Hilfe herbeigerufen werden.

Eura Mobil X-Tura Innenraum | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
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Grundriss

Der Grundriss des X-Tura bietet auf 2,20 Metern Breite die Sitzgruppe vorn, Küche und Waschraum in Wagenmitte und zwei 196 mal 80 Zentimeter große Einzelbetten im Heck.

In der 2700 Liter großen Garage darunter finden Fahrräder und Ausrüstung Platz, ihr Boden ist mit Riffelblech verkleidet, dank zahlreicher Zurrösen bleibt auch bei holpriger Fahrt alles an seinem Platz. Das Leergewicht des Campers liegt bei 3350 Kilogramm, das zulässige Gesamtgewicht bei 4,1 Tonnen. Der Frischwasservorrat erscheint mit 145 Litern für 30 Tage Autarkie eher knapp bemessen, in den Abwassertank, dessen Ablassventil elektrisch geöffnet wird, passen 105 Liter.

Eura Mobil X-Tura Innenraum | © Foto: Autoren-Union Mobilität/Eura Mobil
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Preise

Die Basisversion des X-Tura kostet 144.900 Euro, das X-Perience-Paket, unter anderem mit dem stärkeren Motor und Automatik, Klimaautomatik und Backofen gibt es für 14.900 Euro. Die üblichen Fahrerassistenzsysteme von Mercedes schlagen mit 4380 Euro zu Buche, das Overland-Ensemble mit Dachrack, Solaranlage und den Geländerädern gibt es für 9900 Euro, wer nochmals 4500 Euro für das Adventure-Paket zahlt, bekommt obendrein das Navigationssystem, Unterfahrschutz, Fußbodenheizung im Fahrerhaus und ein zusätzliches Solarmodul.

In Deutschland debütiert der X-Tura im Januar auf der CMT in Stuttgart. Die Serienproduktion startet im Frühjahr, Eura Mobil rechnet dann noch 2024 mit 150 bis 200 verkauften Exemplaren. (cen)