Die Entwicklung hält schon seit geraumer Zeit an: „Mit Ausnahme der von Reisebeschränkungen und Beherbergungsverboten geprägten Corona-Jahre 2020 und 2021 ist die Zahl der Campingübernachtungen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen“, halten die Statistiker fest. Dies wird umso deutlicher, wenn die übrigen touristischen Bereiche zum Vergleich herangezogen werden. Die Übernachtungszahlen in allen Beherbergungsbetrieben zusammen (Gasthöfe und Hotels) haben ihr Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht.
Bei der Wahl ihrer Ziele haben die Camper klare Vorstellungen. Es zieht sie in den Süden und ans Meer. Knapp 3,6 Millionen von ihnen reisten an die Ostseeküste in Schleswig-Holstein, auf den weiteren Plätzen finden sich der Schwarzwald, die Nordsee, das Allgäu sowie der Bodensee und Oberschwaben. Camper aus dem Ausland bevorzugten den Südwesten Deutschlands, sie verbringen ihre Ferien im Schwarzwald, in der Region Mosel-Saar und im Allgäu. „Ein Grund dürfte neben vergleichsweise mildem Klima auch die grenznahe Lage dieser Regionen zu Nachbarländern wie etwa Frankreich, Luxemburg oder den Niederlanden sein, in denen Camping besonders verbreitet ist“, so Destatis.
Selbst die hohe Teuerungsrate bei den Übernachtungspreisen konnte die Camper nicht abschrecken. Campingplätze haben im Durchschnitt eine Preissteigerung von elf Prozent erlebt, wie der ADAC ermittelt hat. Die Preisspanne reicht von 13 bis 39 Euro für die Nacht. Darin enthalten ist der Stellplatz fürs Fahrzeug, zwei Personen und Strom. Kräftig aufgeschlagen haben ihre Preise auch die Betreiber im Ausland. Italien hat den bisherigen Spitzenreiter Schweiz überholt und führt das Feld nun mit einem Durchschnittspreis von 39,24 Euro für eine Übernachtung an. Auf Platz zwei liegt Kroatien mit 38,77 Euro, die Schweiz ist mit 36,35 Euro jetzt auf Rang drei zu finden. Weniger als 17 Euro zahlen Camper hingegen auf einem Campingplatz in Nordmazedonien, der Türkei und Albanien. (aum)