96.392 Caravans und Reisemobile wurden 2024 in Deutschland neu zugelassen, dies ist ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und das drittbeste Ergebnis der Branchengeschichte. Die Neuzulassungen sind bei Reisemobilen noch kräftiger angestiegen. Mit 74.718 Neuzulassungen übertreffen sie das Vorjahresergebnis um 9,1 Prozent. Wohnwagen mussten unterdessen einen leichten Rückgang hinnehmen, mit insgesamt 21.674 Exemplaren verloren sie ein Prozent.
Neben den Neuzulassungen belegen auch die gestiegenen Besitzumschreibungen gebrauchter Caravans und Reisemobile das große Interesse deutscher Urlauber am Caravaning. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 187.219 Halterwechsel. Auch dies ist ein neuer Rekordwert, der den Vorjahreswert um 5,5 Prozent übertrifft. 106.631 gebrauchte Reisemobile (plus 8,6 Prozent) und 80.588 Caravans (+1,6 %) wechselten 2024 ihren Besitzer.
Die Produktion der deutschen Hersteller ist unterdessen deutlich gesunken. 2024 liefen insgesamt 118.641 Freizeitfahrzeuge (-16,4 %) von den Bändern, davon wurden 46.490 Fahrzeuge (-15,8 %) ins Ausland exportiert. Die Reisemobilproduktion registrierte 84.742 Einheiten, was einem Rückgang von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon wurden 31.041 Fahrzeuge (-9,1 %) ins Ausland geliefert. Die Caravan-Produktion verzeichnete mit 33.899 Einheiten einen Rückgang um rund 24 Prozent, wobei 15.449 Wohnwagen (-26,7 %) in den Export gingen.
Hatten einst die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges massive Produktionsstörungen und stockende Lieferketten verursacht, so hat sich die Lage in den vergangenen 24 Monaten spürbar stabilisierten. Dies führte zunächst zu einem deutlichen Anstieg der Produktionszahlen und einem raschen Bestandsaufbau bei den Händlern. Der Markt verlagerte sich dadurch im Laufe des vergangenen Jahres von einer Phase der Angebotsknappheit hin zu einem Überangebot an Fahrzeugen. Viele Hersteller haben deshalb ihre Produktion gedrosselt oder sogar vorübergehend stillgelegt, diese Maßnahmen zeigen mittlerweile erste Erfolge. Der Fahrzeugbestand im Handel baut sich mehr und mehr ab und wird sich voraussichtlich im ersten Halbjahr normalisiert haben.
Mit Blick auf das laufende Jahr 2025 steht die deutsche Caravaningindustrie weiter vor Herausforderungen, blickt aber auch mit Zuversicht in die Zukunft, wie CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso erklärt: „Die Lage in Industrie und Handel war in den vergangenen zwölf Monaten angespannt. Doch die Ergebnisse bei Neuzulassungen und Besitzumschreibungen zeigen, dass sich die Branche trotz aller Widrigkeiten auf einem guten Weg befindet. Die bevorstehenden Bundestagswahlen werfen, wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen, einige Fragen auf – unter anderem hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung und der Konsumstimmung. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt eine wichtige Konstante für unsere Branche bestehen: Die Begeisterung der Deutschen für Caravaning ist nach wie vor ungebrochen. Caravans und Reisemobile werden auch in diesem Jahr zahlreiche Käufer und Interessierte auf den Händlerhöfen anziehen, nicht zuletzt dank des aktuell besonders vielseitigen und attraktiven Sortiments im Handel. Darüber hinaus dürften die Caravaning-Messen 2025 erneut viele erfahrene Camper und Neueinsteiger begeistern. Die Zeichen für ein erfolgreiches Caravaning-Jahr stehen also gut.“ (aum)