Rund jede elfte (8,7 Prozent) der insgesamt 487,1 Millionen Gästeübernachtungen fand damit auf einem Campingplatz statt. Das ist zwar eine niedrigere Quote als im Coronajahr 2020 (11,2 %), lag aber weiter über dem Vor-Krisen-Niveau von 7,2 Prozent. Gemessen am Anteil aller dortigen Übernachtungen überhaupt war das Fränkische Seenland im vergangenen Jahr Deutschlands Campinghochburg. Knapp die Hälfte der Gäste (45,0 %) übernachtete dort in der Natur. Auch im Lausitzer Seenland (35,2 %), im Hegau am Bodensee (32,2 %), in der Holsteinischen Schweiz (28,1 %) und der Mecklenburgischen Schweiz und Seenplatte (24,6 %) hatten Campingübernachtungen einen hohen Anteil.
Mit knapp 3,5 Millionen Übernachtungen, darunter fast 3,4 Millionen von Gästen aus dem Inland, zog es die meisten Camper an die schleswig-holsteinische Ostsee. Dahinter folgten der Schwarzwald (2,6 Millionen Übernachtungen, 1,8 Millionen aus dem Inland), die niedersächsische Nordseeküste (1,9 Millionen, 1,8 Millionen aus dem Inland), das Allgäu (1,8 Millionen, 1,6 Millionen aus dem Inland) sowie die Region Bodensee-Oberschwaben (1,7 Millionen, 1,4 Millionen aus dem Inland) als meistbesuchte Reiseziele zum Campen.
Campinggäste aus dem Ausland zieht es vor allem in den Südwesten Deutschlands. Sie verbrachten 2023 die meisten Nächte im Schwarzwald (736.00), gefolgt von den Regionen Mosel-Saar (395.00), der rheinland-pfälzischen Eifel (248 000), Bodensee-Oberschwaben (230.00) und Allgäu (158.00). Ein Grund dürfte neben vergleichsweise mildem Klima auch die grenznahe Lage dieser Regionen zu Nachbarländern wie etwa Frankreich, Luxemburg oder den Niederlanden sein, in denen Camping besonders verbreitet ist.
Die Preise für Übernachtungen auf einem Wohnmobilstellplatz stiegen laut Destatis im vergangenen Jahr um neun Prozent. Etwas moderater fiel der Preisanstieg bei der Campingplatzgebühr mit 6,6 Prozent aus. Zum Vergleich: Über alle Formen von Unterkünften hinweg haben sich Übernachtungen insgesamt um 7,5 Prozent verteuert, während die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr bei 5,9 Prozent lag. (aum)