Die Löwenburg diente Wilhelm I. zum einen als Lustschloss, zum anderen sollte sie die historische Bedeutung des seit dem Mittelalter regierenden Hauses Hessen symbolisieren. Die unmittelbare Umgebung der Burg wurde in die Inszenierung mit einbezogen, indem ein altertümlich wirkender Burggarten, ein Weinberg, ein Turnierplatz und ein Tiergarten angelegt wurden. Rund 30 Millionen Euro wendete das Land Hessen für die Instandsetzung der Anlage auf. Besonders aufwendig gestaltete sich der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bergfrieds und die Instandsetzung des Mauerwerks. Informationen zu den Instandsetzungsmaßnahmen finden sich unter www.museum-kassel.de. Dort wird auch in einer Luftaufnahme anschaulich anhand historischer Aufzeichnungen die ursprüngliche Nutzung und Raumaufteilung der Burg gezeigt. Denn im Inneren folgt die Ritterburg dem typischen Raumprogramm eines klassizistischen Lust- und Landschlosses - mit fürstlichen Wohnappartements, einer Rüstkammer und einer neogotischen Burgkapelle. In der Gruft unter der Kapelle fand der Burgherr schließlich seine letzte Ruhestätte.
Glücklicherweise konnte das meiste Inventar während des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit gebracht werden, sodass das ursprüngliche Mobiliar und Einrichtungen in großen Teilen erhalten sind. Eines der Highlights im Inneren der Burg ist die originalgetreu restaurierte Perltapete im sogenannten Damenbau. Das versprödete Seidengewebe und die darin aufgestickten Glasperlen wurden in der Textilwerkstatt der Museumslandschaft Hessen Kassel aufwendig konserviert.