Ein Dreiklang von Natur, Kultur und Gastlichkeit ist seit 1950 das Markenzeichen der Romantischen Straße. Sie ist die bekannteste und beliebteste deutsche Ferienstraße und verläuft vom Main bis zu den Alpen. Der Name Romantische Straße drückt aus, was viele der in- und ausländischen Gäste beim Anblick mittelalterlicher Städte oder des Traumschlosses Neuschwanstein empfinden: Faszination und das Zurückversetzen in alte Zeiten.
Die Romantische Straße erschließt dem Reisenden von Würzburg bis Füssen den Reichtum abendländischer Geschichte, Kunst und Kultur. Auf dem Weg von Nord nach Süd wechselt das Landschaftsbild: Flusstäler, fruchtbares Ackerland, Wälder, Wiesen und schließlich die Berge. Würzburg und der Wein, das Taubertal und Rothenburg, das Ries, das Lechfeld, der Pfaffenwinkel und die Königsschlösser.
Art der Route: Ferienstraße
Thematik: Kunst, Kultur, Kulinarik, Natur, Aktiv
Start / Ziel: Würzburg / Füssen
Länge: 460 km
Bundesland: Bayern, Baden-Württemberg
Urlaubsregionen: Franken, Taubertal, Schwaben, Allgäu/Bayerisch- Schwaben, Oberbayern
Städte: Würzburg, Wertheim, Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen, Bad Mergentheim, Weikersheim, Röttingen, Creglingen, Rothenburg ob der Tauber, Schillingsfürst, Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Wallerstein, Nördlingen, Harburg, Donauwörth, Rain, Augsburg, Friedberg, Landsberg am Lech, Hohenfurch, Schongau, Peiting, Rottenbuch, Wildsteig, Steingaden, Halblech, Schwangau, Füssen
Eine Reise über die Romantische Straße bietet allerdings weit mehr als schöne Landschaften und kulinarische Leckerbissen. Die Romantische Straße lebt vom Einklang der Kultur und Gastlichkeit, von immer neuen Ausblicken in vielgestaltige Landschaften, von Städten mit eindrucksvollen Prachtbauten, die ihr Gesicht über viele Jahrhunderte hinweg bewahrt haben. Balthasar Neumann schuf die Würzburger Residenz, im Taubertal begegnet man Tilmann Riemenschneider, Carl Spitzweg war von Rothenburg o. d. Tauber und Dinkelsbühl fasziniert, im Ries gibt es Erdgeschichte zum Anfassen. In Augsburg stößt man auf die Römer und mit der Fuggerei auf die erste soziale Wohnsiedlung aus dem 16. Jahrhundert. Die Wieskirche als eines der berühmtesten Kunstwerke des Rokoko steht im Pfaffenwinkel. Hohenschwangau, vor allem aber Neuschwanstein, das weltberühmte Schloss des Bayerischen Märchenkönigs Ludwig II., sind zu Stein gewordene Träume vergangener Zeiten und schließen die Romantische Straße zu Füßen der Bayerischen Alpen.
Wenn Sie mit dem Auto, dem Wohnmobil oder dem Motorrad unterwegs sind, folgen Sie einfach den braunen Hinweisschildern, die die einzelnen Städte entlang der Straße miteinander verbinden.
Radfahrer können von Würzburg bis Füssen auf dem eigens ausgeschilderten Radfernweg Romantische Straße entlang der grünen Hinweisschilder auf insgesamt 500 Kilometern radeln, der unter der Bezeichnung D 9 Bestandteil des ADFC-Radwegenetzes ist.
Die blauen Hinweistafeln markieren den Weitwanderweg, der ebenfalls auf ca. 500 Kilometern als echter Genießerweg durch traumhafte Landschaften und romantische Städte führt. Auch einzelne Abschnitte sind natürlich immer lohnenswert, wenn Sie Ihr Reisemobil als Ausgangsbasis nutzen.
Im Jahr 704 wurde Würzburg erstmals als Befestigungsanlage „Virteburh“ urkundlich erwähnt. Bereits im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, geistliches und hoheitliches Zentrum. Bis zur Industriellen Revolution blieb die überregionale Bedeutung hoch. Es entstand ein eindrucksvolles Stadtbild, vergleichbar mit herausragenden mitteleuropäischen Altstädten wie Krakau. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16 März 1945. Beim Wiederaufbau wurden bedeutende Einzeldenkmäler wie die meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, jedoch nur wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die ebenfalls im Krieg teilweise schwer beschädigte und anschließend restaurierte Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Festung Marienberg liegt nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt auf der linken Mainuferseite. Sie ist von Weinreben umsäumt und blickt hinab auf die alte Universitätsstadt mit ihren Kuppeln, Türmen und Brücken. Zur Festung Marienberg führt ein reizvoller Wanderweg von St. Burkard aus. Zudem ist die Festung Marienberg zu Fuß über die Tellsteige sowie über das Gelände der Landesgartenschau von 1990 zu erreichen.
Der Ort Weikersheim liegt an der Romantischen Straße, der Württemberger Weinstraße, und am Taubertalradweg, die jeweils an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen. Der Main-Tauber-Fränkische Rad-Achter, der Panoramaweg Taubertal und der etwa 180 km lange Jakobsweg Main-Taubertal führen ebenfalls durch den Ort.
Das Schloss Weikersheim ist der Stammsitz der Herren von Hohenlohe in Weikersheim. Die ursprüngliche Wasserburg im Stau der Tauber wurde ab dem Jahr 1595 als Schloss im Renaissancestil umfassend erweitert. Der dreiachsige Barockgarten aus dem frühen 18. Jahrhundert vor dem Südflügel öffnet die Anlage zu der hier weiten Landschaft des Taubertals hinaus. Das Schloss Weikersheim wurde 1967 vom Land Baden-Württemberg erworben, in den folgenden Jahren restauriert und steht heute zur Besichtigung offen. Der Schlossgarten von Weikersheim ist ein Paradies in einzigartiger Erhaltung. Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim ließ den formenreichen Barockgarten auf der Südseite seines Schlosses in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts anlegen.(Besuchsinformationen)
Rothenburg ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit vielen verschachtelten Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen kleinen Plätzen. Sie gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt und wurde als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen genutzt. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.
Herausragend an der Altstadt ist, dass sie sehr ursprünglich wirkt, da trotz der Kriegszerstörungen von 1945 und des schlichten, unauffällige Wiederaufbaus praktisch keine modernistischen Brüche erkennbar sind.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen neben den zahlreichen Fachwerkhäusern und Plätzen wie dem Plönlein, die St.-Jakobs-Kirche mit Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider, die Stadttore, sowie die begehbare Stadtbefestigung. Der historische Stadtkern ist dabei in eine weitgehend unverbaute Landschaft des Flusstals der Tauber eingebettet.
Besonders romantisch kann ihr Wohnmobilurlaub auf der Romantischen Straße werden, wenn Sie im Advent einen der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands, den "Reiterlesmarkt", besuchen. Ganzjährig können Sie in Rothenburg Deutschlands berühmtestes Weihnachtsmuseum besuchen, in dem Sie alles über Weihnachten in Deutschland erfahren. Außerdem können Sie hier das ganze Jahr über Weihnachtseinkäufe erledigen.
Dinkelsbühl ist ein weiteres Highlight auf der Romantischen Straße mit einem außergewöhnlich gut erhaltenen spätmittelalterlichen Stadtbild. Die Altstadt mit insgesamt 780 Häusern darf sich "Europäisches Kulturdenkmal" nennen. 77 % der Häuser sind älter als ca. 350 Jahre, 44 % und damit fast die Hälfte haben einen spätmittelalterlichen Baubeginn bis ca. 1500 – einzigartig in Süddeutschland.
Zu den herausragenden Bauwerken, neben den beeindruckenden Fachwerkhäusern, gehören u.a. das katholische St. Georg Münster und die evangelische St. Pauls Kirche, das Alte Rathaus, die historische Stadtmühle am Nördlinger Tor sowie das barocke Deutschordenschloss.
Dinkelsbühl ist eine Stadt der Türme, die man auch bei einem Spaziergang rund um die Stadtmauer von immer neuen Perspektiven entdecken kann. Der Spaziergang führt durch den idyllischen Stadtpark, die beeindruckende alte und neue Promenade, durch Stadtgräben und an Streuobstwiesen vorbei, immer im Schatten der alten Befestigungsanlagen.
Nördlingen liegt inmitten des sog. Nördlinger Ries', einem nahezu kreisrunden Meteoriteneinschlagskarter von ca. 20-24 km Durchmesser, der vor ca. 15 Mio. Jahren entstanden ist. Vom Boden aus erscheint der Kraterrand als eine bewaldete Hügelkette ringsum am Horizont. 2022 wurde der Geopark Ries zum UNESCO Global Geopark erhoben.
Das erstmals 898 n. Chr. urkundlich erwähnte Nördlingen war von der Stadterhebung durch den Stauferkönig Friedrich II. bis zur Eingliederung ins Kurfürstentum Bayern im Zuge der Mediatisierung 1802 eine selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich. Aufgrund seiner Lage an der Kreuzung zweier großer Handelsstraßen (Frankfurt/Würzburg–Augsburg und Nürnberg–Ulm) war Nördlingen vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit ein bedeutender Handelsplatz.
Der durch die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges und Verlagerung der Handelsrouten verursachte wirtschaftliche Bedeutungsverlust und Stillstand trugen zur weitgehenden Erhaltung des mittelalterlichen Stadtbildes bei und machten Nördlingen letztlich zu einem Ziel des Kulturtourismus. 1215 erhielt Nördlingen von König Friedrich II. Stadtrechte und wurde Reichsstadt. In jenem Jahr wurde die erste Stadtmauer errichtet, deren Grundriss bis heute sichtbar ist.
Die komplett erhaltene Stadtmauer von 1327 hat fünf Tore mit Tortürmen, elf weitere Türme und zwei Bastionen. Das Wahrzeichen Nördlingens ist der rund 90 Meter hohe Kirchturm der 1427–1505 erbauten gotischen St.-Georgs-Kirche, der 'Daniel' genannt wird.
Für Reisemobilisten gibt es einen günstig gelegenen Wohnmobilstellplatz im Nordosten der Stadt auf der Kaiserwiese.
Das Renaissance Rathaus ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Augsburg. Stadtwerkmeister Elias Holl errichtete den bedeutendsten Profanbau der deutschen Renaissance zwischen 1615 und 1620. Der Goldene Saal ist einer der imposantesten Repräsentationsräume Deutschlands und vermittelt den Glanz der Reichsstadt.
Die Fuggerei in der Augsburger Altstadt wurde 1521 von Jakob Fugger gestiftet und ist die älteste Sozialwohnsiedlung der Welt. In ihren 140 Häusern leben 150 katholische Augsburger Bürger. Sie bezahlen für eine rund 60 Quadratmeter große Wohnung eine jährliche (Kalt-) Miete von 0,88 Euro. Dafür sprechen sie täglich drei Gebete für die Stifterfamilie. Mehrere Museen und der Welktriegsbunker erklären die Geschichte dieser Reihenhaussiedlung.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Augsburg sind u.a. die Badstuben im Fuggerstadtpalast, das Diözesanmuseum St. Afra, der Dom St. Maria und das Schaezlerpalais. Das "Augsburger Wassermanagement-System" steht seit 2019 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Im Spitalgebäude, das ebenfalls aus der Renaissance (1623) stammt führt die Augsburger Puppenkiste seit 1948 Märchen, Schauspiele und Kabarett auf. Ab 1953 machten TV-Produktionen (Kater Mikesch, Räuber Hotzenplotz, Jim Knopf, Urmel aus dem Eis) die Marionettenbühne populär. Im Spital zeigt das Puppentheatermuseum „die Kiste“ die bekanntesten Marionetten in Vitrinen.
Die Gründung der Kirche geht auf eine Wallfahrt zurück, die seit 1739 bestand. Sie entstand aus der Verehrung einer Statue des gegeißelten Heilands, die 1730 von Pater Magnus Straub und Bruder Lukas Schweiger im oberbayrischen Kloster Steingaden angefertigt wurde. Die Statue wurde 1732–34 bei der Karfreitags-Prozession des Klosters mitgetragen, kam aber 1738 in Privatbesitz eines Bauern 'auf der Wies', dem Ort des Sommer- und Erholungsheims des Klosters einige Kilometer südöstlich des Ortes. Am 14. Juni 1738 bemerkte die Bäuerin Maria Lory in den Augen der Figur einige Tropfen, die sie für Tränen hielt. Im folgenden Jahr 1739 führten Gebetserhörungen und kleinere Wallfahrten zum Bildnis des Heilands zum Bau einer kleinen Feldkapelle. 1744 wurde die Erlaubnis eingeholt, in der Kapelle die Messe zu lesen, womit die Wallfahrten den offiziellen Segen der Kirche erhielten.
Seit 1983 ist die Wieskirche in die Liste der UNESCO - Weltkulturerbestätten aufgenommen. Damit wird der herausragenden künstlerischen Bedeutung der Wieskirche als Rokokojuwel Rechnung getragen. In einzigartiger Weise haben die Brüder Dominikus und Baptist Zimmermann einen Kirchenraum geschaffen, der in herrlichem Stuckwerk erblüht, aber niemals überladen oder zu üppig wirkt.
Die Romantische Straße endet im wunderschön gelegenen Füssen, das eingerahmt ist von Bergen, dem Lech und zahlreichen Seen. Die Stadt, deren Ursprünge bis in die Römerzeit zurückreichen, bietet einige architektonische Sehenswürdigkeiten, wie etwa das spätgotische Hohe Schloss mit dem Rittersaal und einer Filiale der bayerischen Staatsgemäldesammlung, das Kloster St. Mang, und die gut erhaltene Stadtmauer.
Am Ufer des Forggensees steht seit dem Jahr 2000 das Festspielhaus Neuschwanstein mit Blick auf das Schloss Neuschwanstein. Hier werden seither Musicals wie Lugwig II oder Zeppelin aufgeführt.
Die mehr als 10 Seen in der näheren Umgebung und die atemberaubende Landschaft machen Füssen zu einem Wander-, Radfahr- und Wassersportparadies. Auch für Wintersportler bieten sich in den umliegenden Ammergauer und Allgäuer Alpen viele Möglichkeiten.
Nur wenige Kilometer von Füssen entfernt liegen die weltberühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Somit ist Füssen ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Entdeckungstouren in Ihrem Wohnmobilurlaub auf der Romantischen Straße.
Schloss Neuschwanstein: am 5. September 1869 wurde der Grundstein für das Schloss bei Füssen gelegt. Ludwig II. erhoffte rasche Baufortschritte, doch dazu war das Projekt zu umfangreich und die Bedingungen auf dem Berg zu schwierig. Als Erstes wurde 1873 der Torbau fertiggestellt, in dem der Märchenkönig jahrelang wohnte. Erst 1880 fand das Richtfest statt, 1884 konnten die ersten Räume bezogen werden. Schloss Neuschwanstein wurde zur Zuflucht König Ludwig II. Heute ist Schloss Neuschwanstein ein Magnet für Besucher aus aller Welt. Von der Marienbrücke aus hat man nicht nur einen einzigartigen Blick auf das Märchenschloss sondern auch auf die imposante Pöllatschlucht.
Schloss Hohenschwangau: der bayerische Kronprinz Maximilian – später König Maximilian II. – traf hier auf eine Ruine, die ihn faszinierte. Von 1833 bis 1837 ließ er sie zu einem Schloss im neugotischen Stil umbauen. Die Innenräume zieren zahlreiche Wandgemälde mit Themen aus der mittelalterlichen Sagenwelt. Allgegenwärtig ist dabei das Motiv des Schwans. Mit seiner Frau Marie und den Kindern Ludwig und Otto nutzte Maximilian II. das Schloss Hohenschwangau vor allem als Sommerresidenz. Die Königsfamilie liebte die Sommerfrische in den Bergen, alle waren passionierte Wanderer.
Eine Übersichtskarte und weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten finden Sie in unserer Reiseweltkarte.