Camping-Tourismus boomt auch in Österreich und dabei wollen Reisende so naturnah und authentisch wie möglich übernachten. Die Nachfrage übersteigt jedoch bei weitem das Angebot. Gleichzeitig kämpfen die österreichischen Bäuerinnen und Bauern für faire Preise ihrer Produkte. „Wir haben uns gefragt: Warum nicht einfach Camper und nachhaltige Landwirtschaftsbetriebe zusammenbringen und damit einen Mehrwert für alle schaffen?“, berichtet Gründer Leonard Röser, der von dem aus Frankreich stammenden Konzept begeistert ist: „Die Betriebe können auf unserer Plattform ihre Produkte und Angebote kostenlos vorstellen, neue Kunden dazugewinnen und durch den Verkauf ab Hof die Direktvermarktung stärken.
In Frankreich gibt es dieses Konzept mittlerweile seit über 20 Jahren in Buchform und wird mit Freude von den Reisenden und den Betrieben genutzt. Mit Schau aufs Land konnte dieses Konzept erstmals in Österreich umgesetzt werden. Es funktioniert in Frankreich, Deutschland, Schweiz, Schweden schon ganz hervorragend. Wir unterscheiden uns jedoch vom Grundkonzept durch den starken Fokus auf Nachhaltigkeit der Betriebe und durch die digitale Umsetzung. Unsere große Vision ist es, das Reisen mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen nachhaltiger zu gestalten. Dazu zählt Urlaub machen im eigenen Land und die Stärkung der Regionalität. Deshalb haben wir ein Netzwerk von Biobetrieben und anderen nachhaltigen Landwirtschaftsbetrieben aufgebaut, die wir mit den Reisenden für Kurzaufenthalte zusammenbringen“, erklärt Röser.
Nach dem Kauf der Schau aufs Land-Mitgliedschaft erhalten Reisende Zugang zur Plattform. Hier finden sie eine Übersichtskarte mit allen gelisteten Plätzen sowie Angaben zur Art des Betriebes, Beschaffenheit des Stellplatzes, Zusatzleistungen wie Frischwasser-Versorgung, Stromanschluss, Dusch- und Toiletten-Nutzung sowie Freizeitaktivitäten in der näheren Umgebung. Darüber hinaus stellt jeder Betrieb sein individuelles Angebot für die Camper vor. Dabei reicht die Palette von Themen-Wanderungen über Wein-Verkostungen, Kutschfahrten und Imker-Kursen bis hin zu Alpaka-Foto-Shootings und Kräuterseminaren.
Die nachhaltigen Betriebe können sich kostenlos listen lassen und erhalten so die Möglichkeit neue Kundschaft für ihre Angebote zu gewinnen. Es könne natürlich sein, dass diese Wertschätzung von einzelnen Gästen unterschiedlich ausgelegt wird, aber aus der Erfahrung und den vielen positiven Rückmeldungen ist das Schau-aufs-Land-Team zuversichtlich, dass unterm Strich das Positive überwiegt und viele schöne Erlebnisse entstehen.
Die Plattform stellt aus Sicht der Gründer eine Win-Win-Situation, sowohl für die Menschen, als auch für die Umwelt dar. Mit der digitalen Plattform sei man flexibler, zudem soll mit der Online-Lösung das jährliche Drucken von Büchern vermieden werden. Stattdessen wird auf Co2-neutrale Server gesetzt, um auch damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Mit Campingreisen setzt Schau aufs Land auf einen europaweiten Trend. Mit dem eigenen Heim unterwegs zu sein hat auch in Bezug auf die Corona-Krise viele Vorteile und man sieht naturnahe, versteckte Plätze, die einen im Hotelzimmer entgehen. Zudem ist das Bewusstsein für regionalen Einkauf und die Wichtigkeit unserer Landwirtschaft gestiegen und da will Schau aufs Land anknüpfen.
Zusammen mit dem Ehepaar Karin und Christian Gruber-Steffner betreibt der gebürtige Wiesbadener Leonard Röser das im März 2020 gegründete Unternehmen. Was das Trio verbindet, ist die Leidenschaft fürs Camping sowie der Wunsch, die Zukunft des Tourismus verträglicher zu gestalten. „Wir konzentrieren uns bewusst darauf, nachhaltige Betriebe in unserem Netzwerk zu listen. Zudem verstehen wir uns nicht als reines Stellplatz-Netzwerk, sondern vielmehr als Kommunikations- und Austauschplattform für verantwortungsvolle Camping-Ferien“, beschreibt Leonard die Unternehmensphilosophie. „Ganz wichtig ist uns die gegenseitige Wertschätzung aller Beteiligten. Die Betriebe stellen den Campern einen kostenlosen Stellplatz in schöner Umgebung zur Verfügung und dafür bedanken sich diese mit einem Einkauf im Hofladen, der Buchung eines Angebots oder auch nur mit einer kleinen Spende.“