Für einen ersten Überblick über dieses großartige Land lässt sich Finnland in vier Hauptnaturräume gliedern:
Die Küstenebene ist flach und besteht aus fruchtbaren Böden, die sich gut für die Landwirtschaft eignen. Sie ist daher dichter besiedelt. Begleitet wird die Küstenebene von vielen kleinen Inseln, besonders im Schärenmeer mit über 50.000 kleinen Inselchen. Die finnische Seenplatte, das größte Seengebiet Europas, prägt Zentralfinnland mit Tausenden von Seen, Moränenhügeln und dichten Wäldern. Das Hügelland im Osten, Karelien genannt, ist durch bewaldete Höhenrücken und tiefe Senken gekennzeichnet. Im Norden liegt Lappland, das Fjällgebiet, mit weiten Mooren, kargen Höhenzügen und subarktischem Klima. Diese Region ist dünn besiedelt und von Tundra-Vegetation geprägt. Insgesamt ist Finnland stark bewaldet – rund 75 % der Landesfläche sind von Wald bedeckt.
Auch wenn Finnland sehr dünn besiedelt ist, kannst Du "echte Finnen" und ihre Kultur auf Deiner Reise kennenlernen. Finnen werden oft als wortkarg bezeichnet, aber sie sind immer herzlich und offen. Neben dem Finnischen wird in manchen Regionen auch Schwedisch und Samisch gesprochen. Je nach lokalem Anteil in der Bevölkerung sind diese Sprachen regional offizielle Zweitsprache. Die Samen leben im Norden Finnlands, Norwegens, Schwedens und der Halbinsel Kola. Die einzige indigene Bevölkerung Europas hat über Jahrhunderte ihre eigene Sprache und Kultur bewahrt. Sie sind besonders für ihre Rentierzucht und Naturverbundenheit bekannt.
Eine weltbekannte Besonderheit der finnischen Kultur kannst Du auch beim Camping in Finnland erleben, denn zur Grundausstattung vieler Campingplätze gehört auch eine Sauna. Es gibt nichts Finnischeres als einen Saunabesuch. Ohne ihn lässt sich Finnland und seine Kultur kaum begreifen. Es gibt über 3 Millionen Saunen in Finnland und meist wird täglich in geselliger Runde geschwitzt. Besonders wichtig ist das Aufgussritual „Löyly“, das immer mit Ehrfurcht durchgeführt wird. Das anschließende sanfte Auspeitschen mit frischen Birkenzweigen („Vasta“ oder „Vihta“) gehört ebenfalls dazu und ist erstaunlich entspannend.
Wenn man an Finnland denkt, denkt man automatisch auch an – richtig - Tango! Seitdem der Tanz 1913 nach Finnland kam, hat er die finnische Seele im Sturm erobert. Im Juli findet alljährlich das Seinäjoki Tango Festival statt, das mehr als 100.000 Zuschauer anlockt.
Grundsätzlich kann man über den Landweg (Große-Belt-Bücke und Öresundbrücke) über Dänemark und Schweden zum Camping nach Finnland mit dem Wohnmobil fahren, muss aber dabei den Bottnischen Meerbusen umrunden. Wer nicht so viel Zeit hat, oder keine große Skandinavientour macht, wird daher eher ein Wohnmobil vor Ort mieten, oder mit dem eigenen Wohnmobil die Fähre nehmen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten (Stand 2025):
1. Direkte Fährverbindungen von Deutschland nach Finnland
2. Direkte Fährverbindungen von Estland nach Finnland
3. Indirekte Fährverbindungen von Deutschland über Schweden
und anschließend nach Finnland
Die beste Reisezeit für das Camping in Finnland mit dem Wohnmobil hängt in erster Linie von den Aktivitäten ab, die Du bevorzugst und davon, ob Dein Camper auch fürs Wintercamping geeignet ist. Im Sommer kann es im Süden und Westen bis zu 30 Grad warm werden. Im Meer oder einem See baden ist dann gut möglich. Nördlich des Polarkreises kannst Du im Hochsommer die Mitternachtssonne genießen. Wenn Du es dagegen auf Polarlichter abgesehen hast, dann ist die dunklere Jahreszeit zu empfehlen, denn im Sommer wird es im hohen Norden nie ganz dunkel und damit ist das Polarlicht nicht zu sehen. Die Winter in Finnland sind allerdings kalt und lang, besonders im Norden. Im Süden dauert der Winter etwa 3 bis 4 Monate, während er im Norden, also in Lappland, von Oktober bis April dauern kann. Die Temperaturen fallen im Winter oft unter den Gefrierpunkt, und im Norden können sie im Extremfall bis zu -40 °C erreichen.
Finnland ist ein wahres Wanderparadies. Es gibt 41 Nationalparks und viele ausgeschilderte Wanderwege, von Tagestouren bis hin zu mehrtägigen Wanderungen. Viele dieser Wanderwege oder Teile davon kann man beim Camping in Finnland entdecken. Der bekannteste Wanderweg ist die „Bärenrunde“ (finnisch Karhunkierros). Diese 70 bzw. 82 Kilometer lange Wanderroute befindet sich im Norden Finnlands und verläuft größtenteils im Nationalpark Oulanka. Auf der Bärenrunde liegen auch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Nationalparks, wie z.B. der Ristikallio, die Felsenschlucht am Oulankajoki und die Wasserfälle Kiutaköngäs.
Man kann die Bärenrunde ganzjährig begehen. Für die komplette Runde benötigt man im Sommer vier bis sechs Tage. Im Winter muss je nach Schneelage auch deutlich mehr Zeit eingeplant werden. In der Nähe des Besucherzentrums gibt es einen Campingplatz.
Mit seinen unzähligen Seen und einer über 1.100 km langen Küstenlinie (ohne Inseln) ist Wasser in Finnland allgegenwärtig. Dementsprechend viele Möglichkeiten gibt es, dieses beim Camping in Finnland zu nutzen. Schwimmen und Angeln sind dabei nicht nur im Sommer möglich, sondern mit Eisangeln und Eisbaden (nach der Sauna) auch im Winter sehr beliebt. Surfen und Segeln, Kanufahren, Raften und Schlittschuhfahren, auf und in finnischen Gewässern ist nahezu alles möglich.
Mit etwas Glück kann man beim Camping in Finnland mti dem Wohnmobil eine ganze Reihe von wildlebenden Tieren beobachten, die man in anderen Teilen Europas nur selten oder nie antrifft, dazu gehören u.a. Elche, Bären, Wölfe, Rentiere und der Vielfraß, der eher nachtaktiv ist. Diese Tiere sind scheu. Dennoch solltest Du vorsichtig sein und es vermeiden, Lebensmittel oder Essenreste herumliegen zu lassen, die diese Tiere anlocken könnten.
Ein winterliches oder herbstliches Highlight sind für viele Camper in Finnland die Polarlichter. Während eines Sonnenfleckenmaximums wie 2024/2025 stehen die Chancen ziemlich gut, dieses Naturschauspiel am Polarkreis oder etwas weiter südlich mit eigenen Augen zu sehen. Gute Vorbereitung und Ausrüstung sind dabei sehr wichtig, denn es kann schon mal kalt werden und man möchte nicht gehen, wenn es gerade am schönsten ist. Es gibt eine ganze Reihe von Apps für die Polarlicht-Vorhersage und den Live-Status an einem Standort, dazu gehören z.B. "Hello Aurora", SpaceWeather Live", oder "Polarlicht Vorhersage".
Ein absolutes Muss auf einer Finnlandreise ist natürlich die Hauptstadt Helsinki, das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Finnlands. Sie ist bekannt für ihre moderne Architektur, das Designviertel und die vielen Grünflächen. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Finnlands gehört der Dom auf dem Senatsplatz. Ebenfalls sehr sehenswert ist die Uspenski-Kathedrale mit ihren rotbraunen Türmen und die Felsenkirche Temppelkaukio. Auf einigen der Stadt vorgelagerten Inseln befindet sich die Seefestung Suomenlinna, die zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Finnlands gehört und Teil des UNESCO Welterbes ist.
Turku, die älteste Stadt Finnlands, war einst die Hauptstadt und besitzt eine der am nördlichsten gelegenen mittelalterlichen Burgen der Welt. Auch die Kathedrale und der Fluss Aurajokis prägen das Stadtbild. Im Sommer finden regelmäßig Konzerte, Tanz- oder Theaterveranstaltungen statt. Es gibt zahlreiche renommierte Galerien und die beliebte Markthalle.
Naantali nahe Turku gehört ebenfalls zu den ältesten Städten Finnlands und liegt direkt an der Schärenküste mit einer malerischen Altstadt aus vielen historischen Holzbauten. Etwas weiter nördlich liegt Rauma dessen gesamter Stadtkern mit seinen Holzhäusern zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.
Tampere ist das Reiseziel Nummer eins für die Finnen in ihrem Heimatland. Die ehemalige Industriestadt liegt zwischen zwei Seen und hat sich inzwischen zu einer Kulturmetropole entwickelt. Die alten Industriegebäude aus rotem Backstein sind heute Restaurants, Cafés und Geschäfte. Das kompakte Zentrum lädt zum Spazieren ein und vermittelt eine Kleinstadtatmosphäre.
Oulu verbindet Technologie mit Natur. Als Zentrum für IT und Forschung zieht sie junge Talente an. Gleichzeitig bietet die Stadt Zugang zur Ostsee, zahlreiche Parks und ein reiches Kulturangebot.
Rovaniemi ist das Tor zur Arktis und offizieller Wohnort des Weihnachtsmanns. Die Stadt liegt direkt am Polarkreis und ist ein beliebtes Ziel für Polarlicht-Tourismus, Schneesafaris und arktische Abenteuer.
Finnland bietet eine beeindruckende Museumslandschaft, die Geschichte, Kunst und Kultur auf einzigartige Weise vereint. Hier ist eine Auswahl der interessantesten Museen:
Das Ateneum (Helsinki) ist Finnlands bekanntestes Kunstmuseum und Teil der Finnischen Nationalgalerie. Es zeigt Werke finnischer Meister wie Akseli Gallen-Kallela sowie internationale Klassiker.
Das Kiasma (Helsinki) ist das führende Museum für zeitgenössische Kunst in Finnland. Es beeindruckt mit moderner Architektur und innovativen Ausstellungen, die gesellschaftliche Themen aufgreifen.
Das Turku Schlossmuseum (Turun linna) im mittelalterlichen Schloss Turku dokumentiert die Geschichte Finnlands vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Es zählt zu den bedeutendsten historischen Museen des Landes.
Das Mumin-Museum (Tampere) ist das weltweit einzige Museum, das sich ganz den beliebten Mumin-Figuren von Tove Jansson widmet. Es zeigt Originalillustrationen, Modelle und die kreative Welt der Mumins (Moominis) für Kinder und Erwachsene.
Das Arktikum (Rovaniemi) bietet tiefe Einblicke in das Leben nördlich des Polarkreises. Es verbindet ein Wissenschaftszentrum mit einem Museum zur Kultur der Samen und dem arktischen Alltag.
Das samische Museum und Naturzentrum Siida (Inari) ist der Geschichte , der Kultur und der Natur im nördlichen finnischen Lappland gewidmet.
Bei über 40 Nationalparks ist es schwer, eine Entscheidung zu treffen, welche man beim Camping Finnland besuchen soll. Hier ist eine kleine Auswahl an sechs der schönsten Nationalparks:
Möchtest Du nach dem Besuch in Helsinki wieder die Natur genießen? Dann liegt nur etwa 35 km vom Stadtzentrum entfernt der Nuuksio Nationalpark. Zahlreiche Wanderwege führen durch die dichten Wälder, vorbei an klaren Seen und faszinierenden Felsformationen. Am Siikajörvi-See kannst Du Ruhe und Erholung genießen.
Die beste Art, den Kolovesi Nationalpark zu entdecken, ist vom Wasser aus. Das Insellabyrinth ist ein Paradies für Paddler und Kanuten. Motorboote sind hier nicht erlaubt, daher kannst Du die Landschaft in Ruhe auf Dich wirken lassen und vielleicht entdeckst Du eine äußerst seltene und vom Aussterben bedrohte Robbenart - die Saimaa-Ringelrobbe. An einer steilen Felswand des Ukinvori-Bergs kannst Du ca. 5000 Jahre alte steinzeitliche Felsmalereien entdecken.
Der Repovesi-Nationalpark in Südostfinnland ist bekannt für seine dramatischen Felsformationen, Seen und Hängebrücken. Er bietet abwechslungsreiche Wanderrouten und ist ein Hotspot für Kletterer und Kanufahrer.
Der Koli-Nationalpark in Nordkarelien bietet einige der berühmtesten Aussichten Finnlands. Die bewaldeten Hügel mit Blick auf den Pielinen-See inspirierten viele finnische Künstler. Der Berg Koli ist zwar nur 347 m hoch, erhebt sich jedoch deutlich von der Umgebung. Der Park ist ganzjährig beliebt – im Sommer zum Wandern, im Winter für Langlauf.
Der Oulanka-Nationalpark in Nordostfinnland besticht durch dramatische Schluchten, Hängebrücken, Stromschnellen und Wasserfälle. Die bekanntesten sind die Kiutaköngäs-Stromschnellen des Flusses Oulankajoki sowie die Wasserfälle Myllykoski und Jyrävä des Flusses Kitkajoki. Der berühmte Bärenpfad (Karhunkierros) führt Wanderer durch beeindruckende Landschaften mit Wasserfällen und Kiefernwäldern.
Der Pallas-Yllästunturi Nationalpark in Lappland ist der meistbesuchte Nationalpark Finnlands und einer der größten. Hier kannst Du wandern, bergsteigen, mountainbiken oder kanufahren. Outdoor-Begeisterte können aus dem Vollen schöpfen und sich gleichzeitig in der herrlichen Natur erholen.
Die Karelische Pirogge ist eine Spezialität der finnischen Küche, die es an praktisch jeder Ecke gibt. Es handelt sich dabei um eine gefüllte Teigtasche mit einer regionaltypischen Füllung. Das kann entweder Milchreis oder Graupen sein, Kartoffeln oder Buchweizen. Oft werden sie mit Eibutter bestrichen und wie ein Brot belegt.
Die finnische Küche kombiniert traditionelle und moderne Elemente. Probier auf Deiner Reise "Kalakukko", eine Art Fischpastete, die in Roggenbrot gebacken wird. Diese Spezialität aus Ostfinnland ist perfekt für ein gemütliches Lagerfeueressen.
Beim Camping Finnland kannst Du auch die einheimische Rentierwurst genießen, ein Highlight der samischen Küche, die mit Wildkräutern gewürzt wird und einen einzigartigen nordischen Geschmack bringt.
Die finnischen Seen sind reich an Fischen wie Barsch, Zander und Forelle. Beim Camping in Finnland ist daher eine Angelausrüstung empfehlenswert. Gewürzt mit frischen Kräutern und vor Ort gegrillt, ist frisch gefangener Fisch ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Finnland ist auch bekannt für seine Beeren. Von Juli bis September kannst Du jede Menge essbare Wildbeeren wie Preiselbeeren, Blaubeeren und die exotischen Moltebeeren pflücken. Diese Beeren kannst Du für ein typisch finnisches Dessert verwenden, z.B. Kissel, oder als Beilage zu Fleischgerichten. Im Herbst gibt es in den Wäldern eine schier unglaubliche Menge an Pilzen, die die Herzen von Pilzkennern höher schlagen lassen.
Wusstest Du, dass die Finnen Weltmeister im Kaffeetrinken sind? Pro Kopf verbraucht jeder Finne ca. 12 kg Kaffee im Jahr. In Deutschland zum Vergleich sind es 5,5 kg. Daher gehört Kaffee beim Camping Finnland unbedingt dazu.
Geschwindigkeitsbegrenzungen Wohnmobile
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen betragen im Allgemeinen 50 km/h innerorts und 80 km/ außerorts. Auf gut ausgebauten Landstraßen liegt das Limit bei 100 km/h im Sommer und 80 km/h im Winter. Auf der Autobahn gelten für Wohnmobile 100 km/h im Sommer und 80 km/h im Winter, siehe dazu auch den Artikel Tempolimits in Europa.
Lichtpflicht für Autofahrer
In Finnland gilt zu jeder Tages- und Nachtzeit und unabhängig von Jahreszeit und Witterung Lichtpflicht für Autofahrer. Wer das Abblendlicht nicht einschaltet, muss mit einem Bußgeld rechnen, da dieses Versäumnis als Verkehrsverstoß gewertet wird.
Einkommensabhängige Strafen für Verkehrssünder
Autofahrer werden in Finnland für die Missachtung von Verkehrsregeln unterschiedlich hart bestraft. Die Bußgelder richten sich nach dem Einkommen des Verkehrssünders und können demzufolge für ein und dasselbe Vergehen sehr unterschiedlich sein.
Tankstellen:
sind in der Regel von 7 bis 21 Uhr geöffnet und an vielen Orten gibt es Tankautomaten. Doch vor allem im Norden Finnlands sollte man die Tankreserve lieber nicht ausreizen: Hier können die Abstände zwischen den einzelnen Tankstellen größer sein.
Mücken:
Aufgrund der vielen Gewässer und des Klimas gibt es in Finnland leider viele Mücken. Die Mückensaison beginnt normalerweise im späten Frühling und kann bis in den Spätsommer andauern, wobei die Monate Juni und Juli als Höhepunkt der Mückensaison angesehen werden. Als Schutz ist vor allem lange, helle Kleidung zu empfehlen, ggf. ein Hut mit Gesichtsnetz. In gewissem Umfang helfen bekannte Mückenschutzmittel, die man auf die Kleidung oder die Haut sprühen kann. Ansonsten empfiehlt sich der Herbst oder Winter für einen mückenfreien Finnlandurlaub.