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Starke Preisunterschiede

Stiftung Warentest vergleicht Wohnmobilversicherungen

Eine preiswerte Versicherung fürs Wohnmobil zu finden, ist nicht leicht. Auch der Vergleich der Tarife kann mühsam werden. Die Stiftung Warentest hat untersucht, welche Angebote es für Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko gibt, und welche Tarife günstig sind.

Zwar funktioniert die Versicherung eines Wohnmobils im Prinzip wie die eines Pkw. Doch der Vergleich der Angebote ist deutlich schwieriger, weil die Abfrage über entsprechende Portale häufig nicht möglich ist. Dabei fallen die Prämien für vergleichbare Tarife sehr unterschiedlich hoch aus. In einem von der Stiftung Warentest gewählten Beispiel war die teuerste Versicherungspolice für dasselbe Wohnmobil dreimal so teuer wie die günstigste. Die Art des Wohnmobils – Kastenwagen, Alkoven oder teilintegriert – ist dagegen weniger entscheidend für die Höhe der Prämie. Nur die voll Integrierten stechen etwas heraus, weil sie in der Regel einen höheren Listenpreis als andere Bauformen haben. Hinzu kommt, dass Glasschäden hier besonders ins Geld gehen, da ihre Frontscheiben nicht den Serienmodellen entsprechen. Bei sehr teuren Integrierten kann es sogar vorkommen, dass Anbieter eine Versicherung ablehnen.

Achtung auf die Versicherungsbedingungen

Die Policen für Wohnmobile unterscheiden sich in einigen wichtigen Punkten von den Versicherungen für Pkw. Konkret empfiehlt die Stiftung Warentest auf folgende Tarifdetails zu achten:

Neuwert-erstattung

Längst nicht alle Tarife erstatten in den ersten 12 oder gar 24 Monaten den Kaufpreis, wenn man mit dem Wohnmobil einen Totalschaden hatte oder es gestohlen wurde. Auch die Einteilung in verschiedene Typklassen wie bei Pkw gibt es bei Reisemobilen nicht. Und: Bei einigen Schäden leisten manche Verträge weniger als bei Pkw. Die Stiftung Warentest empfiehlt eine Neuwerterstattung für mindestens 12 Monate.

Hymer Reisemobil | © Foto: Pixabay
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Tierbisse

Hier gilt das Gleiche. Schäden durch Marder oder andere Tiere sind in einigen Tarifen nicht mitversichert. Das gilt erst recht für Folgeschäden, wenn man die Bisse nicht rechtzeitig bemerkt und es zu einem Motorschaden kommt. Folgeprobleme sind dann meist nur bis 3.000 oder 5.000 Euro versichert – wenn überhaupt. Aus diesem Grund empfiehlt Stiftung Warentest explizit die Mitversicherung von Folgeschäden, was die Anzahl der angebotenen Tarife freilich deutlich reduziert.

Reisemobilversicherung Thema Tierbisse Beispielbild Marder | © Foto: pixabay.com
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Glasschäden

Wohnmobile haben mehr Glasflächen, sodass es mehr und teurere Schäden gibt als bei Pkw. Es kann vorkommen, dass ein Tarif die Deckung dafür begrenzt; darauf sollte man achten.

Reisemobilversicherung Thema Glasschäden Beispielbild Reisemobil Fenster | © Foto: Pixabay
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Worauf es sonst noch ankommt

Bei der Haftpflicht nach dem Preis gehen

Die Kfz-Haftpflicht ist gesetzlich vorgeschrieben. Daher sind die Leistungen in allen Tarifen nahezu identisch. Man kann deshalb nach dem Preis gehen. Achten sollte man allerdings auf eine möglichst hohe Deckungssumme. Oft gibt es für wenige Euro Aufpreis den Pauschalschutz bis zu 100 Millionen Euro, bei Personenschäden bis zu 12 Millionen Euro.

Bei der Teilkasko auf Hagelschäden achten

Der Preis für die Kasko­Versicherung richtet sich in erster Linie nach dem Wert des Wohnmobils. Die Teilkasko zahlt bei Diebstahl, Glasbruch, Brand, Sturm und Überschwemmung. Bei Hagel, einem der häufigsten Schäden bei Wohnmobilen, gilt zum Teil ein höherer Selbstbehalt. Hat das Fahrzeug ein Glasfaser-Kunststoffdach, sind einige Tarife günstiger, da das Material weniger anfällig für Hagelschäden ist als Blech.

Vollkasko schwierig bei sehr teuren Wohnmobilen

Die Vollkasko beinhaltet eine Teilkasko und zahlt zusätzlich den Schaden am Wohnmobil, wenn der Fahrer einen Unfall verschuldet. Außerdem übernimmt sie Schäden durch Vandalismus. Bei teuren Fahrzeugen kann es mitunter schwierig werden, eine Vollkasko zu bekommen. Einige Anbieter schauen ab einem Neupreis von etwa 75.000 Euro sehr genau hin und lehnen einen Vertragsabschluss auch schon mal ab.

Kompletter Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest

Der Versicherungsvergleich für Wohnmobile und Wohnwagen kostet 7,50 Euro. Auf der Website gibt es einen Rechner, mit dem sich bequem die verschiedenen Tarife vergleichen lassen. Er enthält fast alle Tarife, die am Markt sind. Innerhalb von vier Wochen können Sie eine unbegrenzte Anzahl von Auswertungen durchführen.

Hier geht es zum Versicherungsrechner

Quelle & weitere Informationen:

https://www.test.de

Text: Gerd Henghuber

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